Das Chärnehus und seine Geschichte
Das Chärnehus (Kornhaus) wurde 1736–1739 durch die Waldleute von Einsiedeln unter Mithilfe des Klosters erbaut. Franz Singer, Hofpalier des Fürsten von Messkirch, ein bedeutender Architekt und Baumeister jener Zeit, hatte einen Bau zu erstellen, der im Parterre als Schützenhaus und im Obergeschoss als Kornlagerstätte zu nutzen war. Bis zur Zeit der Französischen Revolution diente das Chärnehus diesem Zwecke.
Im 19. Jahrhundert erlebte das Haus verschiedene Verwendungszwecke, bis im Jahre 1849 die neu gegründete Theatergesellschaft die Erlaubnis erhielt, den ehemaligen Kornlagerraum als Theater einzurichten. Die kulturellen Anlässe wie Theater und Konzerte machten im 19. Jahrhundert aus dem alten Chärnehus einen Musentempel. Mit dem Bau des Gesellenhauses im Oberdorf verlor das Chärnehus seine Bedeutung als kultureller Begegnungsort. Die letzte Theateraufführung im Chärnehus fand im Jahre 1957 statt. Anschliessend wurde das Gebäude als Lagerraum benutzt.
Da die Bausubstanz in gutem Zustand war und das Chärnehus zu den historisch und architektonisch wertvollen Gebäuden von regionaler Bedeutung zählt, wurde das Haus 1991 renoviert. Seither wird das Chärnehus für zahlreiche kulturelle Anlässe genutzt.